Ein Quartier wächst und wächst … und kein Tram fährt dorthin: Das ist Affoltern. Das soll sich ändern, ab Dezember 2029 könnte das Tram fahren. Stadt und Kanton Zürich planen den Bau der rund vier Kilometer langen Tramlinie von der Haltestelle Brunnenhof (ehemals Radiostudio) bis Holzerhurd an der Stadtgrenze. Am 3. April 2024 stellten Stadtrat und VBZ das Projekt Tram Affoltern vor, welches auch die Neugestaltung der Wehntalerstrasse beinhaltet. Ausser Witikon ist Affoltern das letzte Quartier, welches noch nicht ans Tramnetz angeschlossen ist. Affoltern ist nicht nur in den letzten Jahren stark gewachsen, es wird ebenso künftig zulegen. Damit kommen auch die Buslinien an den Anschlag. Zudem erhält Affoltern mit der neuen Tramlinie eine Direktverbindung ins Stadtzentrum. Nebst der eigentlichen Tramlinie erhält der Strassenraum eine Aufwertung. Durch diese Neugestaltung kann der Raum optimaler genutzt werden. Trotzdem wird für die Ansprüche ÖV, Fussgänger, MIV, Velo und mehr Grünraum zusätzliche Fläche benötigt werden. Das sind grosse Herausforderungen in einer gebauten Siedlung. Und was kostet das? Die Gesamtkosten werden auf 450 Millionen Franken geschätzt. Davon entfallen ca. 280 Millionen auf die 4 Kilometer lange Tramstrecke. Der Hauptteil wird vom Kanton Zürich über den Verkehrs- bzw. Strassenfonds finanziert. Zudem hat der Bund über das Agglomerationsprogramms 4. Generation eine Beteiligung von gut 100 Mio. Franken zugesagt. Der städtische Anteil beträgt daher noch 22 Millionen.
Sofern der Regierungsrat dem Projekt zustimmt, wird der Kantonsrat darüber beraten. Eine kantonale Abstimmung findet nur statt, falls das fakultative Referendum ergriffen wird. Die Stadtzürcher Bevölkerung stimmt über ihren Teil separat ab. Bei einem optimalen Ablauf könnte 2026 mit dem Bauen begonnen werden und im Dezember 2029 das erste Tram nach Affoltern rollen. Mehr zum Tram Affoltern finden Sie hier
3 Kommentare
Jürg Känzig
22/6/2024 15:28:48
450 Millionen für 4 Kilometer! Der Ausbau des ÖV ist wichtig; jedoch ist es nur in der Schweiz möglich, damit derart exorbitante Kosten zu generieren. Mit einer Schwebebahn - vergleiche Dortmund und Düsseldorf - wären die Kosten um Faktor 10 geringer!
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24/6/2024 16:57:54
Das Gesamtprojekt kostet 450 Millionen, das Tram allein rund 280 Millionen, was 70 Millione pro Kilometer ergibt. Das ist zwar viel, liegt jedoch im Rahmen der schweizerischen Trambaukosten. Vergleiche mit tieferen Kosten bei ausländischen Trambauten wie z.B. in Frankreich wären eine Analyse wert. Selber Anhänger von urbanen Seilbahnen u.ä. zweifle ich beim Tram Affoltern, ob es sinnvoll wäre, das Transportsystem innerhalb eines Gesamtramnetzes zu wechseln.
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Jürg Känzig
25/6/2024 10:39:44
Ist das "Gesamttramnetz" der VBZ eine heilige Kuh? Es sind im Netzplan 2040 dutzende Kilometer Neubaustrecken vorgesehen, Rosengarten, Hönggerberg und viele mehr. Da lohnt es sich rasch, neben Tram künftig eine kostengünstige, rasch gebaute Schwebe- oder Hochbahn zu betreiben. Laut VBZ soll eine Verbindung Rosengarten erst 2050 erstellt werden,. Ein Hohn, angesichts der Bedeutung des wachsenden Knotens Hardbrücke! Antwort hinterlassen |
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