«Zukunftsbild ÖV 2050: Zürichs Zukunft rollt an» war die Medienkonferenz der VBZ vom 31.8.2021 überschrieben. Dieses Zukunftsbild soll letztlich zur Netzentwicklungsstrategie 2040 führen, welche dem Stadt- und Regierungsrat vorgelegt wird. Die IGöV Zürich begrüsst diesen Blick in die Zukunft einer wachsenden Stadt, weil damit die langfristigen Infrastrukturbauten und die mittelfristige Rollmaterialbeschaffung geplant werden können. Ziel ist, den öV zu stärken als zuverlässiges, sicheres und schnelles Transportmittel – auch als massgeblicher Beitrag zu einem CO2-armen Verkehr. Eingebettet ist dieses Zukunftsbild in ein integrales öV-System, u.a auch auf die Bahnausbauten STEP2035. Das Zukunftsbild ÖV 2050 baut auf fünf Elementen auf:
• ÖV-Ringsystem • Mobilitäshubs • Digitalisierung zur Feinerschliessung • Hauptachsen aufwerten • Restliches ÖV-Netz weiterentwickeln Nachfolgend sind die fünf Element ohne konkrete Ortsangaben grob skizziert und teils kommentiert. Auf Zukunftsbild ÖV 2050 sind sämtliche Angaben zum Projekt einsehbar. ÖV-Ringsystem Ein Ringsystem heisst nichts anderes, als das radiale Tramsystem mit einem tangentialen Tramnetz zu ergänzen – mit einem innern und äusseren Ring. Das Tram8 über die Hardbrücke ist ein Ansatz – die Fortsetzung via Rosengarten zum Bucheggplatz und weiter wurde bekanntlich an der Urne angelehnt. Aber auch das Tram12, besser bekannt unter dem Namen Glattalbahn ist eine Tangente. Innerhalb der Stadt Zürich erfüllen solche Tangenten die zentrale Funktion der Entlastung der Innenstadt und dem Hauptbahnhof. Das bei beschränktem Stadtraum grössere Strecken des Tramrings unterirdisch geführt werden, ist unvermeidlich. Dabei findet man auch Elemente des Metrotrams, welches ETH-Professor Ulrich Weidmann 2012 vorstellte. Mobilitäshubs Solche Hubs sind die S-Bahnstationen wie Oerlikon, Altstetten, Enge oder Stettbach, welche die mulitimodale Reise erleichtern: sie sollen einen «besseren Umstieg auf S-Bahn, Velo, E-Bike, Scooter, E-Trottinett, Carsharing oder den Fussweg bieten». Wobei bei den nicht allwettertauglichen Fahrzeugen wie Velos, E-Bikes, Scooters und E-Trottinetts durchaus auch Fragezeichen erlaubt sind. Digitalisierung zur Feinerschliessung Die Digitalisierung ist ein entscheidender softwareseitiger Punkt, um Reisende vom Vorteil der Mulitimodalität zu überzeugen: Mobility-as-a-Service (MaaS) als Dienstleistung von A bis Z. Gerade auch on-demand-Angebote für Quartierbusse profitieren von solchen Angeboten. Die Frage hier ist, wer welche Apps bereitstellt für den Service und die Tickets. Da scheint ein gewisser Handlungsbedarf zu bestehen in einem letztlich kleinen und föderalen Land. Hauptachsen aufwerten Dazu gehören eine störungsfreie, schnelle Fahrt auf den Hauptachsen, Eigentrassees, allenfalls Streckenverlängerungen (wie Tram 2 nach Schlieren) und leistungsfähige Anbindungen der Entwicklungsgebiete an das tangentiale Tramringsystem und an die S-Bahnhubs. Restliches ÖV-Netz weiterentwickeln Ein Netz – und das gilt auch für das ÖV-Netz – ist nur so stark, wie sein schwächstes Glied. Damit Tram und Bus zuverlässig und pünktlich vorwärts kommen, sind ÖV-Bevorzugungsmassnahmen zu erweitern und Kapazitätsengpässe zu beheben. Da der Verkehrsraum weit über die Zürcher Stadtgrenzen hinaus geht, ist es richtig und zentral, dass das ÖV-Netz darüber hinaus gedacht und entwickelt wird. Reisende interessieren nämlich keine politischen Grenzen – sie wollen in einem effizienten und effektiven öV-Netz vorwärts kommen.
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