Es scheint im Trend zu liegen, innere und ein äussere Bahnsysteme zu planen. Bei der Zürcher S-Bahn 2G ist es eine innere und eine äussere S-Bahn für die 2030-er-Jahre, bei den VBZ soll es fürs Tram ein innerer und ein äusserer Ring sein. Das radial gebaute Tramnetz soll durch Tangenten, bzw. ein Ringsystem ergänzt und erweitert werden. Damit würden vor allem die Flaschenhälse Hauptbahnhof bis Bellevue entlastet. Das beinhaltet die Netzentwicklungsstrategie 2040 der VBZ, welche bereits an der Jahresmedienkonferenz anfangs Dezember 2023 fürs erste Quartal 2024 angekündigt wurde. Unter dem Motto «Ring frei für Zürichs Mobilitätszukunft» stellten Stadtrat Michael Baumer und VBZ-Direktor Marco Lüthi vor, wie sie das starke Wachstum in Zürichs Norden und Westen sowie die Ansprüche auf den Verkehrsraum meistern wollen. Das öV-Generationenprojekt gliedert sich in drei Etappen: Etappe 1 beinhaltet u.a. das in der Planungsphase stehende Tram Affoltern mit der Erweiterung der Tramtangente Nord Richtung Dübendorf/Wallisellen. In Etappe 2 soll der innere Ring erstellt werden vom Albisriederplatz zum Irchel, mit einem Tram über die Rosengartenstrasse oder einem Tramtunnel. Das Rosengartentram mit einem Autotunnel wurde bekanntlich im Februar 2020 vom kantonalen Stimmvolk angelehnt. Ab der 3. Etappe, d.h. in den 2050-er-Jahren soll mit dem Hönggerbergtunnel das Ringsystem geschlossen werden. Zudem ist eine Tramverlängerung von Seebach nach Kloten vorgesehen. Detaillierte Informationen zu diesem anspruchsvollen Generationenprojekt finden Sie hier.
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Ein Zürcher Verkehrsplaner arbeitete Mitte der 70-er Jahre an einem Metronetz-Projekt in der irakischen Hauptstadt Bagdad mit. Es war der Bauingenieur und Verkehrsplaner Peter Stirnemann, Vizepräsident (bis 2004) des damaligen VöV Zürich und ehemaliger Zürcher Kantonsrat. Stefan Hotz hat ihn und das Projekt in der NZZ vom 3. Januar 2024 vorgestellt. Einige zusätzliche Impressionen aus dem schwergewichtigen Projektbeschrieb. Wenn es interessiert: 1973 lehnte das Stadtzürcher Stimmvolk eine U-Bahn ab. Michael Koller geht in seiner Dissertation von 2023 dem Scheitern sowie der Verkehrspolitik und Stadtentwicklung in dieser Hochkonjunkturzeit nach: «Das Scheitern des Zürcher U-Bahn-Projekts».
Unser ehemaliges Vorstandsmitglied Willy Germann moniert die desolate Situation des ÖV in Winterthur – seiner Meinung nach so desolat wie in keiner anderen Schweizer Stadt. Der ehemalige Zürcher Kantonsrat und auch Mitglied der kantonsrätlichen Verkehrskommission hinterfragt die städtische Verkehrsplanung in seiner Stadt. Doch lesen Sie selbst im beiliegenden Beitrag der Winterthurer Zeitung.
«Elektronik vor Beton» hiess 2005 ein Postulat im Zürcher Kantonsrat. Inhaltlich geht es beim Tramnetz Süd zwar um etwas ganz anders, aber ideell hat es miteinander zu tun. Die von den VBZ an der Jahresmedienkonferenz vom 5. Dezember 2023 vorgestellten Änderungen und Optimierungen kommen zunächst ohne oder minimalen Infrastrukturausbauten aus. Mit den Tramlinienänderungen erhöht sich kurzfristig ab 2026 die Kapazität auf der Achse Stadelhofen – Rehalp. Hier werden dann die grösseren, Tiefeinstieg-Fahrzeuge wie Cobra und Flexity zum Einsatz kommen. Von den 110 bestellten Flexity-Trams sind Ende dieses Jahres 55 Fahrzeuge auf der Schiene (30 weitere geplant). Die Kapazitätserhöhnung hat mit dem Ausbau des Spitalquartiers zu tun, u.a. auch mit dem neuen Kinderspital in der Lengg, das Ende 2024 eröffnet wird. Damit wird auch ein optimierte Linienführung angestrebt, was eben zu teils geänderten Tram-Nummern führt. Es legt aber auch eine gute Grundlage für das Tramnetz 2040. Mittelfristig führt das Tram Affoltern – geplanter Baustart 2026 – zu einer öV-Aufwertung von Affoltern. Mit der Netzentwicklungstrategie 2040 wird diese Tramstrecke Richtung Bahnhof Stettbach verlängert. Ein erweitertes öV-Ringsystem mit Tramtangenten wird dann das Zürcher Stadtzentrum entlasten. Damit werden u.a. auch die Eigenbehinderungen des Trams am Hauptbahnhof vermindert.
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